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China ab 2028 an der Spitze der Weltwirtschaft?
Den Ausnahmecharakter des Jahres 2020 spiegelt auch die Entwicklung der Börsen wider. Auf
den schnellsten und heftigsten Crash der vergangenen 30 Jahre folgte bekanntlich eine weitreichende
Kurserholung. Auf der Zielgeraden scheinen die Aktienmärkte die Jahresbilanz noch aufpolieren
zu wollen. Die Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen das SARS-CoV-2-Virus hatte im November
eine Aufholjagd der Branchen ausgelöst, die unter der Pandemie stark leiden. Die Börse
setzt damit auf die Erholung, die für 2021 zu erwarten ist und in Asien bereits beobachtet werden
kann.
Die Wirtschaft in China und einer Reihe kleinerer asiatischer Volkswirtschaften erlebt bereits einen
starken Aufschwung. Im gesamten Kalenderjahr 2020 wird die chinesische Wirtschaft gegenüber
dem Vorjahr wieder gewachsen sein. Die zweite Welle der Pandemie ist vor allem ein europäisches
Problem. In Europa verschlechterten sich die kurzfristigen Aussichten für die Konjunktur angesichts
neuer Shutdown-Maßnahmen messbar. Außerhalb Europas hat sich die Erwartung an die
Geschäftsentwicklung weiter verbessert.
Laut Wirtschaftsforschern wird China 2028 die Wirtschaftsweltmacht sein...
Wer zeigt Kursverluste und wer Kursgewinne?
An den Aktienmärkten wurde auf die Zwischenergebnisse des BioNTech-Impfstoffs mit heftigen Umschichtungen
reagiert. Aktien von Unternehmen, die als Profiteure der Corona-Krise gelten, insbesondere
Internet-gestützte Geschäftsmodelle, verzeichneten Kursverluste, während Aktien von „Corona-
Verlieren“ hohe Kursgewinne erlebten. So erholten sich Aktien von Unternehmen aus der Reise-, Flug- und
Tourismus-Branche. Die Hoffnung auf einen Konjunkturaufschwung im kommenden Jahr ließ auch
konjunkturabhängige Aktien stärker steigen...
Börsen quittieren Trump-Abwahl mit Gewinnen ..??
Die Aufmerksamkeit der Börsen galt Anfang November aber vor allem den Wahlen in den USA. Der demokratische
Herausforderer Joe Biden setzte sich gegen Amtsinhaber Trump durch. Gleichzeitig haben
die Demokraten schlechte Aussichten, die Mehrheit der Senatssitze zu erzielen. Die Aktienmärkte honorierten
diese Konstellation mit hohen Kursgewinnen, weil sie eine Rückkehr zu einer weniger sprunghaften,
dafür faktenbasierten und gemäßigten Politik erwarten lässt. Während der abgewählte Trump eine
weitere Vorstellung seines weitreichenden Realitätsverlustes gab, wurde der Wahlausgang auch außerhalb
der USA in der Wirtschaft und an den Kapitalmärkten positiv aufgenommen…
Halbjahresbilanz: Viel passiert?
Wer sich die Veränderung wichtiger Aktienindizes im ersten Halbjahr 2020 ansieht, dürfte den Eindruck haben, es sei ein ruhiges, wohl eher ereignisarmes Halbjahr gewesen. Der populäre Leitindex der Wallstreet, der Dow Jones Industrial Average, startete mit 28.538 Punkten in das Jahr. Am letzten Handelstag des ersten Halbjahres wurde der Dow Jones mit 25.813 Zählern ermittelt, also 9,6 Prozent tiefer. Der 500 amerikanische Aktien umfassende S&P-500-Index beendete das erste Halbjahr sogar nur mit einem Miniminus von 4,0 Prozent. Noch besser blieb die Entwicklung an der „Technologie-Börse“ Nasdaq. Deren umfassender „Composite Index“ zeigt in seiner Halbjahresbilanz ein Plus von 12,1 Prozent. Angeführt wurde die Kurserholung von Internet-Aktien. Der entsprechende Branchenindex erzielte im ersten Kalenderhalbjahr ein Plus von 25,5 Prozent.
An den europäischen Aktienmärkten verblieben für das erste Halbjahr zwar Verluste; allerdings in einer verkraftbaren Größenordnung. So stehen die Chancen gut, im Laufe des Gesamtjahres in die Gewinnzone zurückzukehren. Der Euro-STOXX-50-Index weist für Euroland ein Halbjahresminus von 13,6 Prozent aus. Deutlich besser schnitt der deutsche Leitindex DAX ab, der Mitte des Jahres 7,1 Prozent niedriger stand als bei Jahresbeginn.
Der Zusammenbruch des deutschen Zahlungsverkehrsdienstleisters Wirecard als Folge eines Bilanz- und Betrugsskandals belastet den DAX aufgrund des geringen Gewichts, mit dem die Wirecard-Aktie in den DAX eingerechnet wird, kaum. Beim deutschen Technologie-Aktienindex TecDAX entfielen allerdings gut 8 Prozent auf Wirecard. Ohne Wirecard hätte der TecDAX das erste Halbjahr mit einem Plus beendet, so aber fehlten 2,0 Prozent zu einem ausgeglichenen Halbjahr.
Was die vergleichsweise kleinen prozentualen Veränderungen des ersten Halbjahres nicht zeigen: Hinter den Aktienbörsen liegt das turbulenteste Halbjahr der Geschichte. Noch nie brachen die Aktienkurse von unmittelbar zuvor erreichten Rekordhöhen so schnell und so weit ein. Und noch nie erholten sie sich binnen weniger Wochen wieder um so hohe Beträge. Wer angesichts dieser historisch einmaligen Kursbewegung den Kopf schüttelt und eine „Abkopplung von der Wirklichkeit“ vermutet, übersieht die Gründe für den V-förmigen Kursverlauf.
Der beispiellose weltweite Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität war nicht die Folge einer Konjunkturschwäche, die sich über Monate entwickelte. Vielmehr mussten überall auf der Welt „Lockdown“-Maßnahmen zur Eindämmung der Virus-Pandemie ergriffen werden. Dies ist also eine von staatlicher Seite angeordnete Rezession. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass bei einer schrittweisen Lockerung der Maßnahmen die Wirtschaftsaktivitäten wieder zunehmen. Zudem sind weltweit Hilfsprogramme in nie zuvor erreichter Größenordnung gestartet worden, um die Konjunktur wieder zu beleben. Ausmaß und Geschwindigkeit der Konjunkturerholung bleiben natürlich ein Thema, das auch an den Börsen aufmerksam beobachtet wird.
Welche Lehren können Anleger aus dem ersten Halbjahr ziehen? Einmal mehr haben sich panische Verkäufe bei einem Crash als falsch erwiesen. Wer im März angesichts von Schreckensmeldungen Aktieninvestments auflöste oder verringerte, hat dafür den schlechtesten Zeitpunkt seit Jahren gewählt und wahrscheinlich hohe Verluste erlitten. Wer nur wenige Monate wartete, dürfte sich heute wieder in der Gewinnzone befinden. Dies gilt zumindest für diejenigen, die in den Wochen nach dem Crash, also in der zweiten Märzhälfte, im April oder im Mai Aktieninvestments getätigt oder aufgestockt haben.
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Quelle: „GUT ZU WISSEN...“ erscheint bei der Drescher & Cie Gesellschaft für Wirtschafts- und Finanzinformationen mbH, Postfach 2165, 53744 Sankt Augustin. Trotz sorgfältiger Auswahl der von der Drescher & Cie GmbH als zuverlässig eingestufter Quellen und Informationen kann für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte nicht gehaftet werden. Dies gilt insbesondere für Inhalte, die nicht von der Redaktion der Dre - scher & Cie GmbH, sondern von Dritten stammen. Inhalte der Redaktion sind anhand der jeweiligen Kürzel am Ende der redaktionellen Beiträge er - kennbar, welche sich auf der Internetseite www.investmentredaktion.de/redaktion wiederfinden lassen. Die Inhalte der „GUT ZU WISSEN...“ dienen ausschließlich Informationszwecken. Sie stellen weder eine individuelle Anlageempfehlung noch eine Aufforderung zum Kaufoder Verkauf von Wertpapieren dar. Kein Teil der „GUT ZU WISSEN...“ oder dessen Format darf (auch auszugsweise) ohne die ausdrückliche vorherige schriftliche Zu - stimmung der Drescher & Cie GmbH oder ohne eine entsprechende schriftliche Vereinbarung mit der Drescher & Cie GmbH zur Nutzung der In halte und / oder des Formats der „GUT ZU WISSEN...“ (Nutzungsrecht) reproduziert, nachgedruckt oder sonst vervielfältigt oder verbreitet werden. Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte oder genutzte Kopie (auch auszugsweise) ohne Nutzungsrecht verpflichtet zur Gebüh - renzahlung an den Verleger. Regelungen zu einem Nutzungsentgelt im Rahmen einer Einräumung eines Nutzungsrechts bleiben unberührt. (c) 2011 Drescher & Cie GmbH
Konjunktur und Börse: Herrchen und Hund
Nach dem sogenannten Corona-Crash im März, bei dem die Aktienmärkte weltweit Verluste von durchschnittlich fast 40 Prozent erlitten, ging es an den Börsen deutlich aufwärts. Der größere Teil der Kursverluste ist schon aufgeholt, obwohl die Infektions- und Todesopferzahlen weltweit noch immer steigen. Wie ist es daher um die Weltwirtschaft und die Börsen bestellt? Laufen sie möglicherweise auseinander?
Zu diesem Thema gibt es einen Vergleich des 1999 verstorbenen Börsenexperten André Kostolany. Er verglich den Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Börse mit einem Hund, der mit seinem Herrchen Gassi geht. Der Mensch ist dabei die Wirtschaft und der Hund der Aktienindex. Der Mensch geht zwar mal schneller und mal langsamer, im Großen und Ganzen aber doch vergleichsweise gleichmäßig spazieren. Allenfalls bleibt er mal kurz stehen, noch seltener läuft er ein paar Schritte zurück. Der Hund dagegen hat einen größeren Bewegungsdrang. Wenn er glaubt zu wissen, wo es lang geht, hastet er dem Herrchen gerne voraus. Manchmal bleibt er auch zurück, manchmal wittert er etwas Interessantes und läuft in eine andere Richtung. Insbesondere wenn er unsicher ist, wie es weitergeht, sucht er die Nähe zu seinem Herrchen und läuft neben ihm her. Am Ende kommen Hund und Herrchen natürlich beide am gleichen Ziel an. Dabei ist der Hund durch sein Hin und Her ein Mehrfaches der Strecke gelaufen, die der Mensch zurückgelegt hat.
Übertragen auf Wirtschaft und Aktienkurse bedeutet das folgendes:
Der Wirtschaft wächst zwar mal schneller und mal langsamer, in der Gesamtschau aber doch vergleichsweise stetig. Allenfalls gibt es Phasen schwacher Konjunktur. In einer Rezession geht das Sozialprodukt auch schon mal zurück. Die Börse versucht, diese vorauszusehen. Sie hat gleichsam einen größeren Bewegungsdrang. Wenn die Aktienanleger zu wissen glauben, wo es lang geht, laufen sie der realen Wirtschaft gerne voraus. Manchmal folgt die Börse der Wirtschaft nicht sofort oder wittert etwas, stellt Spekulationen an, was dazu führt, dass die Börse in eine andere Richtung läuft. Aber insbesondere, wenn die Börse unsicher ist, wie es weitergeht, läuft sie zurück und sucht die Nähe zu den greifbaren Fakten. Dann laufen Wirtschaft und Börse parallel, bis die Börse wieder optimistisch vorausläuft oder Gründe hat, zurückzubleiben. Letztendlich koppelt sich die Börse aber nicht von der realen Wirtschaft ab.
Übertragen auf die vergangenen Monate ergibt sich folgendes Bild: Als der Spaziergänger (Realwirtschaft) Anfang März erkannte, dass er aufgrund nicht klar erkennbarer Hindernisse (Pandemie) ein Stück des Weges zurückgehen muss (Rezession), bedeutete das für den schon voraus gelaufenen Hund (Börse), schnell und weit zurücklaufen zu müssen (Crash). Seit Ende März glaubt der Hund zu wissen, welchen Weg sein Herrchen eingeschlagen hat (allmähliche Erholung der Weltwirtschaft) und läuft deshalb wieder voraus. Inzwischen bleibt der Hund ab und zu stehen, um sich zu vergewissern, dass der Mensch noch auf dem eingeschlagenen Weg ist.
Das Szenario, mit dem die Marktteilnehmer mehrheitlich rechnen, ist das einer Konjunkturerholung im zweiten Halbjahr, die sich im kommenden Jahr fortsetzt. 2021 soll die Wirtschaftsleistung deutlich über dem von der Pandemie gezeichneten Jahr 2020 liegen, auch wenn vielleicht noch nicht das Niveau des Rekordjahres 2019 übertroffen wird.
Pessimistische Einschätzungen, die Vergleiche mit der Weltwirtschaftskrise nach 1929 ziehen, sind seltener zu hören. Staaten und Notenbanken machen mit ihren Hilfspaketen auf Rekordniveau das Gegenteil von damals. Auch die Ausgangslage, die Ursachen und der Verlauf der Krise waren ganz anders.
So nimmt die Zahl derer weiter zu, die eine sogenannte U-förmige Erholung der Weltwirtschaft erwarten. Das „U“ steht dabei mit seiner Form für die Erwartung, dass auf den plötzlichen Rückgang zunächst ein Tal folgt, bevor es wieder aufwärts geht. Demnach dürfte die Schwäche der Wirtschaft das ganze Jahr 2020 prägen. Weil es im zweiten Halbjahr noch keine Rückkehr zu den „Vor-Corona-Verhältnissen“ gibt, dürfte die Gesamtleistung der Weltwirtschaft in diesem Jahr schließlich unter dem Strich rund drei Prozent unter der des Rekordjahres 2019 liegen. In vielen Volkswirtschaften wird der Rückgang mehr als drei Prozent betragen. Stabilisierend wirkt die Wirtschaft Chinas, deren Gesamtleistung in diesem Jahr nicht viel anders als 2019 ausfallen dürfte.
Einige Optimisten sehen noch Chancen dafür, dass das zweite Halbjahr von einer dynamischen Erholung gekennzeichnet ist, sodass das Gesamtjahr 2020 gegenüber 2019 kaum einen Rückgang zeigt. Ein richtiger Wirtschaftsaufschwung würde die Börsen sogar positiv überraschen. Gerade die Aktien von konjunkturabhängigen Branchen sind noch deutlich billiger als vor der Pandemie. Sie haben im Falle eines Aufschwungs noch viel Aufholpotenzial.
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Verpasste Kaufgelegenheiten oder wohin geht der Aktienmarkt?
Die besten Kaufgelegenheiten für Aktieninvestments gab es wahrscheinlich von Mitte März bis Anfang April, denn die Wahrscheinlichkeit, dass die dort markierten Aktienkurse nie mehr erreicht werden, steigt. Rückblickend werden in wenigen Jahren wohl auch die jetzigen Kursniveaus als günstige Kaufgelegenheiten erscheinen. Aus Sicht der sogenannten technischen Analysten ist es zunehmend unwahrscheinlich, dass die seit der letzten Märzwoche laufende Kurserholung nur eine untergeordnete Gegenbewegung gewesen ist. Denn dann hätten sich die Kursgewinne nicht wochenlang halten dürfen.
Auch die Analyse der Stimmungslage spricht für eine dauerhafte Trendwende nach oben. Denn obwohl sich der US-Aktienmarkt schon vergleichsweise weit von seinem Crash-Tief im März erholt hat, ist die Stimmung von US-Anlegern überwiegend pessimistisch bis vorsichtig, wenn auch nicht mehr so extrem wie im März und April. Diese Stimmungsverbesserung hat bei Anlageberatern und Börsenbriefen begonnen. Sie empfahlen schon seit April zunehmend, den Kursrückgang als Einstiegsgelegenheit zu nutzen.
Aber die verschreckten Privatanleger folgen bislang nur zögerlich. Schneller reagieren die professionellen Akteure. An der Terminbörse hat sich das Verhältnis von gehandelten Verkaufszu Kaufoptionen schon wieder ausgeglichen. Im März hatten sich viele Profis gegen weiter fallende Kurse abgesichert. Das durchschnittliche Engagement der aktiven Fondsmanager war bis auf zehn Prozent gefallen, stieg aber schon im April wieder auf das Vor-Crash-Normalniveau von 60 bis 80 Prozent. Auch die Barreserven von US-Aktienfondsmanagern sind nicht mehr überdurchschnittlich hoch.
Nicht so schnell umgeschaltet haben die amerikanischen Privatanleger. Hier zeigen auch jüngere Daten überdurchschnittliche Vorsicht. Den Privatanlegern steckt der Schreck in den Knochen. Ihr Vertrauen in die Aktienmärkte kehrt langsamer zurück. Aber genau das dürfte dem US-Aktienmarkt in den kommenden Wochen eine gewisse Unterstützung geben.
Außerhalb der USA brauchen die Investoren durchschnittlich noch mehr Zeit, um ihre Aktieninvestments wieder zu erhöhen. In den Märkten, für die aussagekräftige Daten vorliegen, kehren auch die professionellen Investoren nur vorsichtig zu höheren Investitionsquoten zurück. Wie in den USA haben sie als Reaktion auf die Kursverluste im März ihre Aktienbestände erst einmal verringert.
Den Wiedereinstieg hierzulande haben nur wenige Großanleger vollständig geschafft. Die noch vorherrschende Skepsis bremst die Bereitschaft, auf den jetzt erreichten Kursniveaus zu kaufen. Viele Großanleger setzen darauf, dass spätestens die schlechten Nachrichten zum zweiten Quartal, die ab Juli veröffentlicht werden, nochmals für tiefere Kurse sorgen werden, die man dann zum Wiedereinstieg in Aktien nutzen kann.
Sollten die erwarteten Kursrückgänge ausbleiben, muss man auch auf höheren Kursniveaus die Aktienquoten erhöhen. Daraus sollte eine gute Unterstützung der Aktienmärkte entstehen. Auch die Analyse der Aktienmärkte mit statistischen Methoden spricht dafür, dass die Kurserholung seit April einen neuen, übergeordneten Aufwärtstrend einleitet. Als Beleg lässt sich heranführen, dass viele Aktienindizes inzwischen mehr als die Hälfte ihres Kursverlustes wieder aufholen konnten.
Dem Weltaktienindex bescherte der Crash vom erst im Februar markierten Rekordhoch bis zum Tief am 23. März einen Rückgang um 34 Prozent bzw. 830 Indexpunkten. Bis zum 17. April erholte sich der MSCI Welt um 415 Punkte, was exakt die Hälfte des Rückgangs ausmachte. An dieser Marke stoppte die Kurserholung für ein paar Tage. Dann aber stiegen die Aktienmärkte Ende April weiter, was für einen neuen Aufwärtstrend spricht. Den US-amerikanischen Aktienindizes war es schon im April gelungen, über die Hälfte ihrer Kursverluste auszugleichen. Anderen Börsen gelang das erst jüngst im Mai, darunter dem deutschen Aktienindex DAX.
Der DAX hatte seinen höchsten Tagesschlusswert im Februar bei 13.789 Zählern markiert. Der tiefste Schlussstand im März lag bei 8.442 Punkten. Daraus ergibt sich in der Mitte ein Indexwert von 11.115. Jüngst sprang der DAX darüber, wovon auch für den deutschen Aktienmarkt das Signal ausgeht, dass das Schlimmste vorbei ist.
Von den viel beachteten Aktienindizes fehlt allerdings noch der Euro-STOXX-50. Der Leitindex für die großen Aktien aus der Eurozone hatte sein Hoch auf Basis der Tagesschlusskurse bei 3.865 Zählern und das Crash-Tief bei 2.386 Punkten. Er müsste also bis auf 3.126 Punkte steigen, um die erste Hälfte der Verlustspanne wieder aufzuholen. Der Euro-STOXX-50 kam bis Ende April aber nur bis zur Marke von 3.024 Zählern voran und fiel im Mai zunächst leicht zurück. Insgesamt stehen die Chancen nicht schlecht, dass auch dieser Index in einen neuen Aufwärtstrend eingetreten ist.
Fazit: Die schnellen Kursgewinne liegen größtenteils hinter uns. Die Rückkehr der noch unterinvestierten Anleger braucht Zeit, dürfte aber auch in den kommenden Monaten für Nachfrage nach Aktien sorgen, was alle investierten Anleger freut.
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Quelle: „GUT ZU WISSEN...“ erscheint bei der Drescher & Cie Gesellschaft für Wirtschafts- und Finanzinformationen mbH, Postfach 2165, 53744 Sankt Augustin. Trotz sorgfältiger Auswahl der von der Drescher & Cie GmbH als zuverlässig eingestufter Quellen und Informationen kann für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte nicht gehaftet werden. Dies gilt insbesondere für Inhalte, die nicht von der Redaktion der Dre - scher & Cie GmbH, sondern von Dritten stammen. Inhalte der Redaktion sind anhand der jeweiligen Kürzel am Ende der redaktionellen Beiträge er - kennbar, welche sich auf der Internetseite www.investmentredaktion.de/redaktion wiederfinden lassen. Die Inhalte der „GUT ZU WISSEN...“ dienen ausschließlich Informationszwecken. Sie stellen weder eine individuelle Anlageempfehlung noch eine Aufforderung zum Kaufoder Verkauf von Wertpapieren dar. Kein Teil der „GUT ZU WISSEN...“ oder dessen Format darf (auch auszugsweise) ohne die ausdrückliche vorherige schriftliche Zu - stimmung der Drescher & Cie GmbH oder ohne eine entsprechende schriftliche Vereinbarung mit der Drescher & Cie GmbH zur Nutzung der In halte und / oder des Formats der „GUT ZU WISSEN...“ (Nutzungsrecht) reproduziert, nachgedruckt oder sonst vervielfältigt oder verbreitet werden. Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte oder genutzte Kopie (auch auszugsweise) ohne Nutzungsrecht verpflichtet zur Gebüh - renzahlung an den Verleger. Regelungen zu einem Nutzungsentgelt im Rahmen einer Einräumung eines Nutzungsrechts bleiben unberührt. (c) 2011 Drescher & Cie GmbH